Anti-iPhone geht an den Start
Der taiwanesische Konzern FIC hat den Verkauf der Entwicklerversion seines Linux-Smart-Phones OpenMoko Neo 1973 gestartet. Im Gegensatz zum iPhone bietet das Telefon Usern und Entwicklern die Möglichkeit, Hard- und Software des Geräts zu verändern.Am Montag begann der in Taipeh beheimatete Konzern mit dem Verkauf seines Linux-Smart-Phones. Das Telefon ist vorerst nur in der Entwicklerversion verfügbar, die Konsumenten-Variante soll ab Herbst 2007 verkauft werden.
Für 300 US-Dollar erhält der interessierte Entwickler ein Smart Phone mit Touch-Screen, das unter Linux auf einem Samsung-"System on a Chip" läuft. Der Bildschirm, der sich mit dem mitgelieferten Stift und auch mit den Fingern bedienen lässt, hat eine Diagonale von 2,8 Zoll.
Solide Innereien
Das Telefon funkt auf vier GSM-Frequenzen und unterstützt GPRS. Im Gegensatz zum iPhone beherrscht es in der vorliegenden Entwicklerversion noch kein WLAN, dafür funkt es mit Bluetooth 2.0. Wer das Neo lieber über ein Kabel mit dem Computer verbindet, muss sich mit USB 1.1 begnügen.
Dafür lässt sich der Speicher des Telefons über Micro-SD-Karten erneuern - und der Entwickler geht dank eingebautem GPS-Modul nicht so schnell in der Realität verloren, wenn er sich wieder zu sehr in die Innereien des Geräts vertieft hat.
Interessant am Neo ist nämlich nicht die Hardware, sondern das Konzept. Für 450 US-Dollar plus Versandkosten kann der Interessierte auch einen Koffer bestellen, der das Neo im zerlegten Zustand enthält. Hacken ist hier ausdrücklich erwünscht. FIC und das OpenMoko-Projekt positionieren das Neo damit bewusst gegen geschlossene Geräte wie das iPhone.
OpenMoko-Manager Sean Moss-Pultz und sein Team wollen ihr Produkt nicht als Gadget, sondern als mobilen Computer vermarkten. Gemäß der traditionell offenen PC-Philosophie soll nicht ein Mobilfunkkonzern die Macht über sein Gerät haben, sondern der Nutzer selbst. Er soll selbst Software schreiben und auf dem Telefon installieren können. Das OpenMoko-System selbst ist geräteunabhängig.
Software komplett
An Software bringt das Telefon schon heute ein Abspielprogramm für Audio- und Videodateien, PIM-Funktionen, Instant Messenger, Web-Browser und natürlich eine Terminal-Anwendung mit. Das System von OpenMoko steht unter der GPL.
Wenn die Endanwender-Version im Herbst von der OpenMoko-Website aus in den Verkauf gelangen soll, gehören jedoch auch ganz gewöhnliche Nutzer zur Zielgruppe des Telefons. Der Hersteller möchte das Gerät dann auch auf dem herkömmlichen Vertriebsweg über Mobilfunkanbieter vermarkten.
Das Neo 1973 "Phase 2" soll dann über WLAN nach 802.11 b/g und einen schnelleren Prozessor verfügen. Der Preis wird bei 450 US-Dollar für die Grundversion und 600 Dollar für die "Advanced"-Version für Entwickler liegen. Die Geräte sollen im Oktober auf den Markt kommen.
via Fz
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