Razzia bei Münchner Staatstrojaner-Softwarefirma Finfisher
Soll Spionage-Software ohne Genehmigung an Türkei geliefert habenDie Staatsanwaltschaft München hat die Büros des Münchner Spionagesoftware-Herstellers Finfisher wegen Verdachts illegaler Lieferungen ins Ausland durchsucht. Es habe in der vergangenen Woche Durchsuchungen größeren Umfangs gegeben, sagte eine Sprecherin der Staatswaltschaft am Mittwoch.
Finfisher programmiert unter anderem Trojaner-Software zum Ausspähen von Computern und Handys. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit auch das deutsche Bundeskriminalamt beliefert. Die Münchner Anklagebehörde ermittelt wegen Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz gegen unbenannte Manager des Unternehmens.
Finfisher ließ eine Bitte um Stellungnahme unbeantwortet. Die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) wirft Finfisher vor, Spionagesoftware ohne Genehmigung an die Türkei geliefert zu haben - und hatte deswegen Strafanzeige erstattet. "Deutsche Unternehmen dürfen sich nicht zu Handlangern repressiver Regime machen", erklärte Sarah Lincoln, Juristin und Verfahrenskoordinatorin bei der GFF. Zuvor berichteten BR und NDR.
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