Streit um sexistische Variable im Linux-Kernel
Der Softwarekonzern Microsoft entschuldigt sich für seine jüngste Ergänzung des Linux-Kernels. Bei der Erweiterung des Codes um eine Unterstützung der HyperV-Virtualisierung benutzte der verantwortliche Entwickler den String "0xB16B00B5", der übersetzt als "big boobs" zu deuten ist. Einige Beobachter zeigten sich empört über die sexistische Anmerkung.Auch das Softwareunternehmen Microsoft arbeitet regelmäßig an der Weiterentwicklung des Linuxkernels, um das Konkurrenzprodukt kompatibel zu den eigenen Technologien zu halten. Zuletzt nahm sich einer der Entwickler der sogenannten HyperV-Virtualisierungsumgebung an, die vom neuen Code unterstützt werden sollte.
Während des Programmierens schien sich der verantwortliche Entwickler jedoch einen Scherz erlaubt zu haben. Statt für eine bestimmte Variable einen gewöhnlichen String zu verwenden, griff er zu der Hex-Bezeichnung "0xB16B00B5". Im alternativen Leet-Alphabet, das bei internetaffinen Personen bekannt ist, bedeutet diese Zeichenfolge "bigboobs".
Zuerst wurde das unbeholfen verwendete Wort vom Entwickler Paolo Bonzini entdeckt, der den Vorfall als "kindisch" bezeichnete. Die Webseite Networkworld nahm sich der Sache an und erkundigte sich bei Microsoft über den Vorfall. Dort war man sich über den Sachverhalt offenbar bereits bewusst und entschuldigte sich für den Fauxpas. Um den Fehler zu beheben, werde man beim nächsten Update des Scripts, die unglücklich benannte Variable beseitigen, so der Konzern.
Auch die Webseite itwire berichtete am vergangenen Mittwoch über den Vorfall. Dort versuchte der Autor des Artikels, Sam Varghese den Sachverhalt allerdings etwas zu relativieren. Schließlich seien Begriffe wie fuck, shit oder bastard zumindest seit Kernel-Version 2.4 überall im Script zu finden. Nicht zuletzt sei die Zahl der Personen, die zum Frühstück regelmäßig den aktuellen Quellcode des Linux-Kernels lese, eher gering.
Prompt reagierte jedoch die weibliche Programmiererin, Máirín Duffy in einem Kommentar auf die beschwichtigenden Worte. Diese erklärte, dass die vorgeblich beleidigenden Codezeilen in der Tat ein Problem darstellen würden. Durch die vielen offensiven Anspielungen entstehe letztlich ein schlechtes Arbeitsklima für Frauen in der Opensource-Szene.
Quelle: gulli.com
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