Snowden hat furchtlose Journalisten ausgesucht
Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hat erstmals begründet, warum er seine Dokumente exklusiv über zwei Pressekontakte enthüllt hat. Die Dokumentarfilmerin Laura Poitras und der Zeitungsredakteur Glenn Greenwald seien "furchtlose" Journalisten.Die Beiden hätten wie nur wenige andere über kontroverse Themen berichtet, sagte der flüchtige Computerspezialist in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit dem Sonntagsmagazin der New York Times. Die Kontaktaufnahme mit beiden habe sich allerdings schwierig gestaltet.
"Nach den Terroranschlägen vom 11. September haben viele der wichtigsten US-Medien ihre Rolle als Kontrolleure der Macht vernachlässigt", sagte Snowden in dem verschlüsselt geführten Gespräch. "Und zwar aus Angst davor, in einer Zeit gesteigerten Nationalismus als unpatriotisch zu gelten oder vom Markt bestraft zu werden." Um die weltweite Überwachung der Internet- und Telefonkommunikation durch staatliche Sicherheitsbehörden aufzudecken, habe er aber integre Journalisten gebraucht.
Poitras und Greenwald hätten sich in der Vergangenheit persönlichen Risiken ausgesetzt, um frei zu berichten. Poitras sei dadurch gar selbst ins Visier eben jener Programme geraten, die er kürzlich enthüllt habe, sagte Snowden. Sie habe "den Mut, die Erfahrung und die Kenntnisse demonstriert, die es für die vielleicht gefährlichste Aufgabe braucht, der sich ein Journalist stellen kann - nämlich über die geheimen Vergehen der mächtigsten Regierung der Welt zu berichten".
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