PC-Käufer fordern "sauberes" Windows
Nach einem PC-Neukauf ist der erste Schritt meist das Neuaufsetzen des Systems. Denn auf den Computern findet sich jede Menge vorinstallierte Extra-Software, die keiner haben will. Die Konsumenten gehen nun gegen diese Praxis auf die Barrikaden.Die Kunden stören sich an den Icon-überladenen Desktops, den Testversionen mit Ablaufdatum, vorgegebenen Startseiten und Favoriten und anderen nutzlosen Gratis-Beigaben, und wollen durch eine Neuinstallation selbst entscheiden, was auf ihre Festplatte darf und was nicht.
Doch das gestaltet sich gar nicht so einfach, denn die meisten Rechner werden nicht mit einer "frischen" Kopie des Betriebssystems ausgeliefert.
Stattdessen gibt es Recovery-Partitionen oder es liegen Wiederherstellungs-CDs bei, die das System auf genau den Stand bringen, wie es ausgeliefert wurde - mit all der ungewollten Extra-Software an Bord.
Proteste gegen Doppelzahlung
Um den frisch erworbenen PC wirklich in einen unberührten Neuzustand zu versetzen, müsste eine zweite Kopie des Betriebssystems gekauft werden. Diese Doppelzahlung erzürnt die Kunden, die mit dem Kauf ja ohnehin bereits für das Betriebssystem mitzahlen.
Bisher kommen erst wenige Hersteller wie Dell und Gateway den Kunden entgegen und liefern ihre Computer mit beigelegten reinen Windows-CDs aus, um ihnen die Möglichkeit zu geben, das System zu bereinigen.
Andere Hersteller wie Hewlett-Packard und Sony setzen weiterhin auf die Wiederherstellungsoption mit all den beigepackten Diagnose-Tools mit dem Argument der Vereinfachung des Kundensupports.
Lediglich Treiber beilegen
"Eine saubere Windows-Kopie beizulegen wäre ein einfacher Weg, die Kundenzufriedenheit zu steigern", so IDC-Analyst Richard Shim. "Man bezahlt dafür, also sollte man es auch bekommen." Des Weiteren sollte eine Treiber-CD beigelegt, oder zumindest auf der Website alle benötigten Treiber übersichtlich zum Download angeboten werden.
Aufpreis für ein sauberes System?
Der Analyst schätzt, dass die Hersteller wohl schon bald auf diesen Kundenwunsch reagieren werden. Doch könnten dann Extrakosten auf sie zukommen. Denn schließlich verdienen die Hersteller derzeit an der Auslieferung vorinstallierter Software kräftig.
Die Mehrkosten könnten sich dabei auf etwa 25 US-Dollar belaufen, so Samir Bhavnani von Current Analysis. Dies sei der Aufpreis, der sowohl die Bedürfnisse der PC-Hersteller befriedigen würde, als auch die Schmerzgrenze für die Kunden darstelle.
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