Huawei will in Österreich expandieren
Huawei verdoppelt seine europäischen Forschungsausgaben und ist auch an der Expansion in Österreich interessiert.Der chinesische Technologiekonzern Huawei will die Hauptrolle beim Ausbau der europäischen Internet-Infrastruktur spielen. Der Netzwerkbauer und Handy-Hersteller ist auf der Suche nach Verbündeten und nimmt für die Expansion seiner Forschungsaktivitäten in Europa viel Geld in die Hand.
Für die nächste Mobilfunk-Generation (5G) werden bis 2018 die finanziellen Mittel auf 600 Mio. Dollar (440 Mio. Euro) und die Anzahl der Forscher auf 1700 verdoppelt. "Huawei entwickelt sich langsam zum europäischen Konzern", kündigte Strategie-Chef William Xu auf einem Pressemeeting in Mailand an. Die Chinesen, die erst vor acht Jahren in Europa Fuß fassten und Anbietern wie NSN oder Alcatel-Lucent das Leben schwer machen, betreiben inzwischen 18 Innovationszentren. Die größten davon befinden sich in Schweden sowie in den strategisch wichtigsten Ländern Großbritannien, Deutschland und Italien. So arbeiten in Mailand 30 Forscher an der künftigen Mobilfunk-Antennentechnologie. Der Trend geht dabei zu unsichtbaren Sende- und Empfangseinheiten, die in Bauteilen fix integriert sind - etwa in Autodächern.
Bis 2016 rechnet Huawei mit der Einigung auf den weltweiten Mobilfunk-Standard der fünften Generation (5G). Die neue ultraschnelle Technologie soll die Kapazität der Netze um das Tausendfache erhöhen und gleichzeitig effizienter nutzen. Ab 2019 sollen bereits die ersten 5G-Smartphones von Huawei auf den Markt kommen. Diese sollen einen HD-Film in einer Sekunde herunterladen können, 3D-Bildschirme haben und Daten gleichzeitig von mehreren Basisstationen empfangen können. Die Beschleunigung der Netze ist vor allem das so genannte "Internet der Dinge" wie die Steuerung von Alltagsgeräten via Internet wichtig.
Auch beim Handy-Design will sich Huawei unterscheidbarer vom Mitbewerb machen und mittels großer Werbekampagnen die Marke in Europa bekannter machen. Um gegen Apple und Samsung Boden gut zu machen ist Differenzierung angesagt. Huawei-Chefdesigner Joonsuh Kim lässt sich dabei auch von Leonardo Da Vinci und Alessi-Designer Phillip Starck inspierieren.
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