Kefir am 08. Juli 2009 um 16:51 |  0 Kommentare | Lesezeit: 2 Minuten, 12 Sekunden

Google kündigt neues PC-Betriebssystem an

Erste Geräte damit sollen in der zweiten Hälfte des Jahres 2010 auf den Markt kommen, kündigte Google in seinem offiziellen Firmenblog in der Nacht zum Mittwoch an. Chrome OS soll 2009 unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht werden. Unter welcher, teilte Google nicht mit.

Google Chrome OS sei grundsätzlich für alle Geräte von Mininotebooks bis zu großen Desktop-Rechnern gedacht. Zunächst solle es aber auf den auch Netbooks genannten Kleinrechnern zum Einsatz kommen.

OS als "natürliche Erweiterung" des Browsers
Chrome OS sei "die natürliche Erweiterung" des Google-Browsers Chrome. Man sei zurück zu den Grundlagen gegangen und habe die Sicherheitsmechanismen des Betriebssystems ganz neu gestaltet. Der Nutzer solle nicht mehr mit Viren, Malware und Sicherheitsupdates behelligt werden: "Es soll einfach nur funktionieren", so die Google-Sprecher Sundar Pichai und Linus Upson. Die Kunden hätten Google gesagt, dass sie nicht länger darauf warten wollen, bis ihre Rechner booten.

Das neue Betriebssystem soll sowohl auf ARM-Prozessoren als auch auf Rechnern mit x86-Architektur laufen. Im Grunde handle es sich bei dem System um den Browser Chrome, der mit einem neuen Window-Manager ausgestattet sei und auf Basis eines Linux-Kernels laufe. Für Programmierer sei "das Web die Plattform". Software für Chrome OS sei schlicht Software, die im Browser laufe. Damit seien die Programme automatisch auch auf anderen Plattformen einsetzbar. Googles Web-Browser Chrome, auf den das neue System aufsetzt, ist mit seiner JavaScript-Engine V8 darauf optimiert, im Browser laufende Software wie Googles Online-Office-Angebot besonders schnell ablaufen zu lassen.

Clients und Server
Chrome OS sei als Projekt von dem bereits bestehenden Handybetriebssystem Android getrennt, wobei Letzteres nicht für den Einsatz auf größeren Computern gedacht sei. Allerdings würden sich die Einsatzbereiche der beiden Systeme durchaus überschneiden. Mehr Details will Google im Herbst veröffentlichen.

Das Konzept, das Betriebssystem auf die notwendigsten lokalen Komponenten abzumagern und die Software "aus dem Netz" zu holen, ist freilich nicht neu und wurde unter anderem in den 1990er Jahren im Rahmen des Java-Booms von Sun verfolgt - freilich mit anderen Details und unter anderen Voraussetzungen bei Technik und Infrastruktur.

Derzeit arbeitet auch Microsoft Research unter dem Codenamen "Gazelle" an einem Web-Browser-Konzept, das zahlreiche Eigenschaften eines Betriebssystems aufweist - das Projekt startete unter dem Namen MashupOS. Gazelle soll im August auf dem Usenix-Kongress vorgestellt werden. Das Match könnte also nicht zwischen Chrome OS und Windows 7 ablaufen, sondern zwischen Chrome OS und Gazelle. Ob und wann letzteres System kommerziell verfügbar gemacht wird, gab Microsoft aber noch nicht bekannt.





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