Zapptales: 21 Terabyte privater Chatverläufe öffentlich zugänglich
Statt die Messengernachrichten nur als Buch an die Liebsten zu verschenken, waren die Nachrichten durch eine Sicherheitslücke für alle abrufbar.Das Kollektiv Zerforschung hat ein umfangreiches Datenleck beim Dienst Zapptales aufgedeckt, mit dem Fotobücher aus Chatnachrichten erstellt werden können. Im Quellcode der zugehörigen App hat das Kollektiv Zugangsdaten zur Amazon-Cloud von Zapptales entdeckt. Mit diesen konnten insgesamt 21 TByte privater und intimer Nachrichten abgerufen werden. Die Sicherheitslücke wurde mittlerweile geschlossen.
Bild: Zapptales
Zapptales wirbt damit, dass die Chats aus gängigen Messengern wie Whatsapp, Threema und Telegram leicht online als Buch gestaltet werden können. An ihre Chatverläufe kommen die Nutzer entweder durch die Exportfunktion des Messengers oder durch eine DSGVO-Anfrage. 100 Seiten eines Buchs sollen je nach Ausführung circa 30 Euro kosten. Dabei betonen die Betreiber, dass sie Sicherheitsstandards wie TLS-Verschlüsselung erfüllen.
Dieses Versprechen konnten die Entwickler laut Zerforschung zwar einhalten. Bei einer Untersuchung der App fiel dem Kollektiv aber eine Datei mit Umgebungsvariablen auf. In dieser Textdatei standen die Zugangstoken für die Anmeldung bei mehreren S3-Buckets des Hosters Amazon Web Services (AWS). Die Daten waren dort im Klartext enthalten, obwohl solche Zugangsdaten eigentlich nicht auslesbar in Anwendungen verbaut werden sollten. Zerforschung konnte diese Daten mit einfachen Mitteln finden.
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