Kefir am 29. Juni 2007 um 11:18 |  0 Kommentare | Lesezeit: 2 Minuten, 46 Sekunden

Mobiles Internet: Viel langsamer als beworben

Die heftig beworbenen Angebote von mobilem Internet-Zugang sind nicht so "höllenschnell" und "schneller als der Blitz", wie es in der Werbung heißt. Das zeigen Messungen des Österreichischen Instituts für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) für eine aktuelle AK-Untersuchung, die auch andere Hürden aufzeigt.

In Österreich wird der mobile Internetzugang derzeit von vier Mobilfunkbetreibern angeboten: von A1, T-Mobile, One und Drei. Dass in der Werbung dafür übertrieben wird, haben auch die Tester des ÖIAT und der AK erwartet, die diese Angebote untersucht haben.

Wie stark aber die tatsächliche Geschwindigkeit und Qualität der mobilen Internet-Zugänge hinter den Werbeversprechungen zurück liegen, war für die Tester doch äußerst überraschend.

Weit unter der "maximalen" Geschwindigkeit
Im Durchschnitt lag die erreichbare Übertragungsgeschwindigkeit in Städten bei 870kbit/s, das ist rund ein Viertel der beworbenen "maximalen" Geschwindigkeit von 3.600 kbit/s,, kritisiert Harald Glatz, der Leiter der konsumentenpolitischen Abteilung der AK.

Bei den Landgemeinden sei laut Glatz die Geschwindigkeit mit durchschnittlich 500kbit/s noch geringer. Das entspricht rund 15 Prozent dessen, was in der Werbung versprochen wird.

ÖIAT-Geschäftsführer Ronald Hechenberger erklärt dazu: "Der Test hat klar gezeigt, dass mobiles Internet in der Praxis noch immer deutlich langsamer und unzuverlässiger ist als das klassische Breitband-Internet via Festnetz."

InfoÜber 690 Einzelmessungen wurden im Mai und Juni 2007 in Wien, Linz, St. Pölten, Eisenstadt, Graz und Innsbruck, den Vororten dieser Landeshauptstädte und in verschiedenen Landgemeinden durchgeführt. Getestet wurde die praktische Nutzung alltäglicher Internetanwendungen (z. B. Software-Updates, Musik-Downloads etc.) mit mobilen Internet-Zugängen. Dokumentiert und ausgewertet wurden im Rahmen des Tests die tatsächlich erreichten Up- und Download-Geschwindigkeiten, die Verzögerungszeiten und Datenverluste bei der Übermittlung, sowie die Geschwindigkeit des Verbindungsaufbaus. Alle Tests wurden mit genormten Messgeräten, einheitlichen Testservern und standardisierten Messabläufen sowohl in Gebäuden als auch im Freien durchgeführt.

Die in der Werbung angepriesenen Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 3600 kbit/s bzw. 7200 kbit/s wurden in keiner einzigen Messung und bei keinem Anbieter erreicht – selbst dann, wenn freier Sichtkontakt und eine Entfernung von nur 50 Metern zum nächsten Sender gegeben war.


Teure Datentransfer-Überschreitung
Ein langsamer Verbindungsaufbau, Up- und Downloaden im Schneckentempo und Verzögerungen bei der Datenübermittlung kosten viel Zeit. Und viel Geld kann es kosten, wenn man seine Datenpauschale überschreitet.

Für eine Datenmenge von zwei Gigabyte pro Monat sind laut AK bei optimaler Tarifwahl 19 bis 20 Euro zu bezahlen. Jedes Megabyte darüber kostet bei der Mehrzahl der Anbieter zehn Cent. Zwei Gigabyte über der vereinbarten Datenpauschale können im ungünstigsten Fall aber auch Zusatzkosten von bis zu 450 Euro verursachen, warnt Konsumentenschützer Glatz.

Kostenfalle Roaming – auch in Österreich
Die Nutzung mobiler Datenkarten im Ausland wird mit Kosten von zehn Euro pro Megabyte und mehr besonders teuer. Das kann allerdings auch beim mobilen Datentransfer in den Grenzregionen Österreichs passieren, wenn man versehentlich die Netze ausländischer Mobilfunkanbieter nutzt.

So können Telefonrechnungen über mehrere tausend Euro zusammenkommen, was durchaus schon einige male passiert ist.



via ORF





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