schaf am 22. März 2020 um 10:20 |  0 Kommentare | Lesezeit: 4 Minuten, 20 Sekunden

Coronavirus-Schutzmaske, Xone Phone: Dubiose Produkte, die "Österreich im Sturm erobern"

Hinter den angeblichen Wunderdingen stecken meist simple Geräte, die die großen Versprechen nicht erfüllen

Günstige Drohnen, PC-Beschleuniger, iPhone-Killer oder futuristisch anmutenden Schutzmasken, die vor Sars-CoV-2 schützen sollen.

Zu schön, um wahr zu sein? Schauen wir mal ...

Wifi UltraboostDie scheinbar einfache Lösung für (fast) alle Internetprobleme verspricht der Wifi Ultraboost. Sein Erfinder, angeblich ehemaliger Techniker eines der größten Provider in den USA, in Österreich oder einem anderen Land, habe das Problem mit langsamem Internet und schlechtem WLAN gelöst, weil er frustriert davon war, dass die Anbieter die Bandbreiten absichtlich verringern würden.

Das klingt alles famos für ein Gerät um 50 Euro, sollen doch lange Ladezeiten und Unterbrechungen beim Streamen damit der Vergangenheit angehören. Die revolutionäre Erfindung ist allerdings ein Produkt, das absolut nicht neu ist. Es ist nämlich einfach nur ein WLAN-Repeater, welcher das Signal "weiterleitet" und somit einfach den Wlan Signal weitersendet damit man auf längere Strecken Empfang hat.


Bild: Faksimile/mittechnik.com


Xtra-PC"Neues Leben für alte Computer" verspricht diese Erfindung. Geliefert auf einem USB-Stick, soll sie die Anschaffung neuer Hardware ersparen, wenn der eigene, in die Tage gekommene Rechner selbst bei alltäglichen Aufgaben ins virtuelle Schwitzen gerät. Der Preis dafür? Etwa 30 bis 70 Euro, je nachdem, wie "schnell" der "Xtra-PC" sein soll und wie viel Kapazität der USB-Stick haben soll.

Was bekommt man? Einen USB-Stick auf dem ich einfach ein vorinstalliertes Linux-System befindet. Somit wird dem PC einfach neues Leben geben indem Linux gebootet wird.

Wie gut die Hersteller von X-tra PC ihre Linux-Variante mit Updates pflegen, bleibt auch offen.


Xone Phone"Fantastische Verarbeitungsqualität. Alles lädt schnell. Ein exzellenter Allrounder für alles, was die meisten von uns jemals brauchen. Ich wünschte, ich hätte nicht kürzlich das neue iPhone gekauft": Mit diesem "redaktionellen" Statement wird auf diversen Seiten für das "Xone Phone" geworben. Es handelt sich um ein Android-Smartphone, das zum Niedrigpreis ein kompetenter Tausendsassa sein soll.

Dass das Handy "nur" knapp 200 Euro kostet, dürfte einen ganz anderen Grund haben. Nämlich seine Ausstattung. Unter der Haube werkt ein MT6739-Prozessor von Mediatek. Dieser stammt aus dem Jahr 2017 und bietet eine Quadcore-CPU mit 1,5 GHz Maximaltakt. Dazu gesellen sich nach heutigen Standards eher magere zwei GB Arbeitsspeicher und ein ebenfalls eher sparsam dimensionierter Onboardspeicher mit 16 GB. Und auch ein 5,7-Zoll-Display, das lediglich 720p-Auflösung bietet, wirft selbst in dieser Preisklasse niemanden vom Hocker. Schmeichelhaft beschrieben wird auch die Dualkamera mit 16- und 5-MP-Sensor. Statt konkreter Fotobeispiele sieht man jedoch Fotomontagen mit Agenturbildern. Ebenso wenig sind regelmäßige Softwareupdates zu erwarten, denn das Handy läuft laut den Angaben mit Android 8.1.


Drone X ProDie Drohne Drone X Pro (auch als "Sparkcopter" angeboten) soll zum Niedrigpreis den Kauf teurer Flugroboter von DJI und Konsorten ersparen. Versprochen werden stabile Flugeigenschaften, einfache Steuerung und immerhin Videoaufnahmen mit 720p. Hin und wieder ist auch die Rede von einer Funktion, die die Drohne automatisch an ihren Startpunkt zurückkehren lässt. Das alles zu Preisen von 40 bis 100 Euro, je nach Website sind teilweise sogar Zusatzakkus und Ersatzrotorblätter dabei.

Tatsächlich bekommt man eine Drohne, die von dem chinesischen Hersteller Eachine als Modell E58 verkauft wird. Verschiedene seriöse Tests machen klar, was zu erwarten ist.

Tests von Serösen Quellen offenbaren sofort das es sich bei der Drohne um ein Spielzeug für neugierige Einsteiger ist. Die Reichweite liegt mit Fernbedienung bei etwa 50 Metern. Das "Come Home"-Feature existiert - in Ermangelung des dafür notwendigen GPS-Moduls - nicht.

Die Kamera liefert tatsächlich Aufnahmen mit 1.280 x 720 Bildpunkten. Die Qualität dieser Videos, die mit 15 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden, ist allerdings nicht besonders ansehnlich. Das Fehlen von Bildstabilisierung macht sich ebenfalls bemerkbar.



Oxybreath ProFünf Filterschichten, darunter eine mit Aktivkohle, bringt Oxybreath Pro (auch unter anderen Namen vermarktet) mit, zum Preis von 49 Euro - unter Einrechnung eines angeblichen 50-Prozent-Rabatts. Mitunter taucht sie aber auch günstiger, um rund 25 Euro das Stück bei Bestellung eines Fünferpacks, auf.


Bild: Screenshot

Sie soll Bakterien und auch kleinste Partikel filtern können und wird gerne mit Masken etablierter Hersteller verglichen, die den N95-Standard erfüllen. Ob Oxybreath Pro das Versprechen einhält, ist schwer zu sagen, denn bislang fehlt es an seriösen Tests des Textils.

Generell ist aber ohnehin anzuraten, Schutzmasken bekannter Hersteller bzw. aus Apotheken zu erwerben.


via derstandard.at





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