China könnte drei Exascale-Supercomputer haben
Bild: Jack Dongarra, Sunway TaihuLight System report
Die US-Sanktionen hindern China nicht, Supercomputer zu bauen, davon geht Jack Dongarra aus. Auch ein Halbleiterexperte hält die Beschränkungen für annähernd wirkungslos.
Bereits seit Jahren übermittelt die Volksrepublik China keine Daten ihrer Supercomputer mehr an die Top-500-Liste, in der die weltweit schnellsten Supercomputer aufgelistet sind. Dass China vor den USA gleich zwei Exaflops-Rechner in Betrieb nahm, gilt dennoch als gesichert. Jack Dongarra, Gründer der zweimal jährlich aktualisierten Top-500-Liste, geht laut South China Morning Post (SCMP) davon aus, dass mindestens ein drittes System in Betrieb ist.
Es soll am National Supercomputing Center in Shenzhen stehen, hier wurde laut SCMP 2018 ein Prototyp fertiggestellt. Gebaut haben soll ihn das chinesische Unternehmen Sugon, mit Prozessoren von Hygon, das von AMD über ein Joint Venture die Zen-Architektur lizenziert hatte. Da allerdings die US-Regierung AMD 2019 die Kooperation verbot, wurde vermutet, dass das Projekt wegen fehlender CPUs eingestellt wurde. Allerdings ging Hygon 2022 an die Börse und wirbt weiter damit, "vollständig x86-kompatible CPUs mit 4 bis 32 Kernen" anzubieten.
Dongarras Vermutung dürfte nicht aus der Luft gegriffen sein: Er hält weiter Kontakte nach China aufrecht, besuchte laut SMCP kürzlich einen Workshop in Beijing - zum Thema Exascale Computing. Seiner Einschätzung nach veröffentlichen chinesische Wissenschaftler keine Benchmarks ihrer Supercomputer mehr, um Aufmerksamkeit für die Leistungsfähigkeit der chinesischen Halbleiterentwickler zu vermeiden - was zu schärferen US-Sanktionen führen würde.
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