Kefir am 26. Okt. 2007 um 16:11 |  0 Kommentare | Lesezeit: 3 Minuten, 58 Sekunden

Auslieferungsstart für Apples Leopard

Für das neue Apple-Betriebssystem Leopard, das ab Freitag verfügbar ist, kündigt der kalifornische Computerhersteller mehr als 300 Verbesserungen an. Darunter die Datensicherungslösung Time Machine, die das Wiederherstellen von Dateien erlaubt.

Ab Freitag, 18.00 Uhr, wird das neue Apple-Betriebssystem Leopard ausgeliefert. Die Version 10.5. von Mac OS X soll unter anderem den iChat bis zur Videokonferenz mit gemeinsamer Diaschau aufbessern und mit der Funktion Time Machine verlorene Daten wiederfinden.

Auch die im vergangenen Jahr als Beta-Version veröffentichte Software Boot Camp, die die Installation von Windows-Betriebssystemen auf dem Mac ermöglicht, ist in Leopard bereits eingebaut.

Preis bei 129 Euro
Mit einem Seitenhieb auf den Konkurrenten Microsoft betonte Apple, dass alle Leopard-Käufer für 129 Euro die "Ultimate"-Version bekämen. Microsoft bietet sein neues System Windows Vista in verschiedenen Versionen an, wobei die "Ultimate"-Variante bis zu 500 Euro kosten kann.

Mac-Nutzer, die sich im Oktober einen neuen Computer gekauft haben, bekommen gegen einen Versandkostenanteil von rund neun Euro ein kostenloses Upgrade. Das fünf Lizenzen umfassende Leopard-"Familienpaket" schlägt mit 199 Euro zu Buche.

Verbesserungen eines soliden Systems
US-Journalisten, die Leopard bereits zu Gesicht bekamen, zeigten sich - mit Abstrichen - angetan.

Die meisten Neuheiten von Leopard wurden nicht als revolutionär empfunden, sondern als konkrete Verbesserungen eines soliden Systems.

"Flug durch die Zeit"
Ein zentrales Feature von Leopard ist die Datensischerungslösung Time Machine. Sie legt permanent Sicherungskopien auf einem externen Laufwerk an und erlaubt das Wiederherstellen und Aktivieren verschiedenster Versionen von Dokumenten.

"Time Machine erleichtert es allen Anwendern, ihre Daten zu sichern, die nicht bereits durch ein professionelles Backup-System geschützt sind", meinte Rich Mogull vom Fachdienst "TidBits". Apple unternehme damit viel mehr für die Sicherheit der Anwender, als es je mit einem Upgrade einer Firewall oder dem Webbrowser Safari tun könne.

Ed Baig von der Tageszeitung "USA Today" verglich das Wiederherstellen von Files mit Time Machine mit einem "Flug durch die Zeit", beklagte jedoch auch Probleme beim Einrichten der Datensicherungslösung.

Finder mit Cover Flow
Die Programmierer in Cupertino haben auch für die Optik einiges getan. Der Finder, die zentrale Dateiverwaltung des Betriebssystems, wurde aufpoliert. Mit einem Klick auf eine Datei zeigt ein Vorschaumodus bereits den Inhalt des Dokuments an. Ähnlich wie bei der Musiksoftware iTunes können die Dateien im Cover Flow durchblättert und vorsortiert werden.

Dock im 3-D-Gewand
Für Ordnung auf dem neu gestalteten virtuellen Schreibtisch sorgen zwei weitere neue Funktionen: Programme und Dokumente, die häufig benötigt werden, können auf einem dreidimensionalen "Stack" gestapelt werden.

Auf einem eigenen Stapel im Navigationsdock von Leopard landen auch die Dateien, die man aus dem Internet herunterlädt. Damit wird der Desktop nicht mehr mit zahllosen Daten zugepflastert.

InfoDie Auslieferung der neuen Betriebssystem-Version Mac OS X 10.5 gestaltete sich für Apple-Verhältnisse allerdings ungewohnt schwierig. Da Apple-Chef Steve Jobs im vergangenen Jahr alle verfügbaren Entwickler-Kapazitäten auf die Programmierung des "Superhandys" iPhone ansetzte, kommt Leopard mit viermonatiger Verspätung in den Handel.


Verschiedene Arbeitsflächen
Aus der Unix-Welt hat Apple eine weitere Neuerung, Spaces, übernommen. Damit kann man verschiedene Desktops anlegen, die nur bestimmte Programme oder Dokumente enthalten, etwa ein Space für die Bearbeitung von Videos oder einen Office-Space für eine Bürosoftware-Umgebung.

G3-Prozessoren nicht mehr unterstützt
Ähnlich wie Windows Vista setzt Leopard eine halbwegs leistungsstarke Hardware voraus. Ältere Macs mit einem G3-Prozessor oder schwächer werden von dem neuen System nicht mehr unterstützt.

Das System läuft ab einem G4-Chip mit 867 Megahertz. Die beiden jüngsten Prozessor-Generationen, G5 und die Intel-Chips, reichen aber ausnahmslos aus.

8,1 Prozent Marktanteil in den USA
Leopard ist die sechste Neuauflage des Apple-Betriebssystems Mac OS X. Zur Premiere des ersten OS-X-Systems "Cheetah" [Gepard] im März 2001 stand das Unternehmen, das damals noch Apple Computer hieß, mit dem Rücken zur Wand und kämpfte gegen die Bedeutungslosigkeit.

Mit dem Erfolg des Apple-Musikplayers iPod und jeder neuen OS-X-Version zog dann aber auch das Computergeschäft Schritt für Schritt wieder an. Heute steht das kalifornische Unternehmen nun mit einem Marktanteil von 8,1 Prozent in den USA wieder blendend da. Und weltweit liegt der Anteil inzwischen auch wieder deutlich über der kritischen Schwelle von drei Prozent.

Aktie auf Höhenflug
Auch die Apple-Aktie legte im VResseld der Leopard-Auslieferung kräftig zu. Der Preis für eine Apple-Aktie stieg am Donnerstag an der Wall Street zwischenzeitlich auf 188,60 Dollar. Der Wert der Anteilsscheine des Unternehmens aus San Francisco hat sich damit seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt.

Quelle: dpa





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