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ZDF-Reportage sorgt für Empörungswelle bei Zalando

schaf Fr., 27. Juli, 2012 um 16:02 #1

Ein Bericht des Zweiten Deutschen Fernsehens erhob am Mittwochabend schwere Vorwürfe gegen das Verkaufshaus Zalando. Wie ein verdeckter Mitarbeiter feststellen konnte, herrschen zumindest in einem der Firmenlager katastrophale Arbeitsbedingungen. Die kritische Reportage sorgte letztendlich für einen „Shitstorm“ auf der Facebook-Seite des Unternehmens. Etliche Besucher riefen gar zu Boykotten auf.

Durch seine radikale Werbekampagne ist die Firma Zalando mittlerweile deutschlandweit bekannt. In etlichen Werbespots und Internetreklamen wirbt man mit günstigen Preisen. Der öffentlich-rechtliche Sender konnte im Rahmen seiner Sendung ZDFzoom nun allerdings beleuchten, wie das Unternehmen zu seinen billigen Angeboten kommt.

Dem Journalisten Marc Rosenthal gelang es, durch die Einschleusung eines verdeckten Mitarbeiters, die Arbeitssituation in einem der Zalando-Lager festzustellen. Wie er dabei erkannte, scheint der Konzern seine etlichen Arbeiter durch gnadenlos niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen auszunutzen. Die meisten der Angestellten sind dafür zuständig, Pakete anhand bestimmter Lieferlisten zu befüllen oder Retoursendungen zu registrieren. Dabei wird von gewissen Vorarbeitern stets ein Mindestpensum gefordert, während die Firma ohnehin nur den ostdeutschen Mindestlohn von 7,01 Euro zahlt.

Auf Facebook sorgte die Reportage nach der Aussendung am Mittwochabend für einen „Shitstorm“ auf der Facebook-Präsenz der Firma. Etliche Besucher äußerten Beleidigungen, Beschwerden und riefen letztlich sogar zu Boykotten auf. Die Reaktion der Verantwortlichen fiel dabei eher dürftig aus. In einer kurzen Stellungnahme hieß es lediglich, dass die Dokumentation nicht die tatsächliche Arbeitsatmosphäre in den Zalando-Standorten widerspiegele. Zugleich versuchte man, die Schuld auf einen nicht näher genannten Geschäftspartner zu lenken, der angeblich für das Personal und die Prozesse im entsprechenden Lager zuständig sei. Ferner kündigte man an, die beauftragten Dienstleister künftig verstärkt zu überprüfen.

Derweil herrscht auf der Facebook-Seite des Unternehmens noch ein rauer Wind. Weiterhin klagen viele Besucher über die mutmaßlichen Missstände und erklären, zukünftig keine Bestellungen mehr bei Zalando aufzugeben.

Hier findet ihr den Bericht: http://zoom.zdf.de/

Der Artikel stammt von gulli.com



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