schaf am 13. Februar 2014 um 19:30 | Lesezeit: 3 Minuten, 24 Sekunden

Smartphones und Tablets rechnen für die Krebsforschung

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"Power Sleep": Die Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Wien und Samsung Österreich haben eine Initiative gestartet: Smartphone- und Tablet-User in ganz Österreich können die nicht benötigte Prozessorleistung ihrer mobilen Endgeräte der wissenschaftlichen Forschung spenden – im Schlaf.

"Was Thomas Rattei und sein Team an der Universität Wien in der Proteinforschung mit IT-Unterstützung und wissenschaftlichem Know-how leisten, hat uns inspiriert. Unsere Anerkennung dafür – und gleichzeitig unser Beitrag für den Kampf gegen Alzheimer oder Krebs – heißt Power Sleep", erklärt Martin Wallner von Samsung Electronics Austria.

Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft
Das Herzstück der nationalen Initiative, die am 15. Februar startet, ist die eigens entwickelte Power Sleep App. Sie setzt von der Idee dort an, wo sie in der wissenschaftlichen Forschung von Thomas Rattei benötigt wird: der Prozessorleistung. "Um Krankheiten wie Krebs und Alzheimer zu bekämpfen, müssen wir wissen, wie Proteine beschaffen sind. Dazu braucht es Versuchsreihen, die immens viel Prozessorleistung benötigen. Power Sleep schlägt hier die Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Sie treibt nicht nur unsere Forschung voran, sondern erlaubt allen Menschen in Österreich, Teil des Projekts zu werden und dabei gleichzeitig praktisch im Schlaf Gutes zu tun. Je mehr mitmachen, desto größer die Wirkung", fasst Thomas Rattei, Professor für Bioinformatik an der Universität Wien, die Intention zusammen.

Einfache App – große Wirkung
Die Power Sleep App ist einfach aufgebaut. Sie gleicht einem Smartphone-Wecker, bietet neben den üblichen Weck-Funktionen jedoch einen beachtlichen Mehrwert: Während der Nutzer schläft, "arbeitet" das Smartphone für den guten Zweck, indem die nicht benötigte Prozessorleistung der Forschung zur Verfügung gestellt wird. Konkret bedeutet dies, dass kleine Datenpakete von maximal einem Megabyte – also weniger als ein gewöhnliches MP3-File – von den Servern des Forschungsprojekts verschickt und nach der Berechnung durch die mobilen Endgeräte wieder retourniert werden. Die Daten fließen dann direkt in die Forschungsdatenbank von Thomas Rattei ein, die Ergebnisse von Proteinversuchsreihen auf der ganzen Welt zentral sammelt und für weitere vergleichende Forschung der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung stellt.



Technologisch setzt Power Sleep auf die BOINC (Berkeley Open Infrastructure for Network Computing) Dienste der US-amerikanischen Universität Berkeley an. Dieses wissenschaftliche Netzwerk verbindet dabei rund 60.000 PCs weltweit und nutzt diese für rechenintensive Forschungszwecke. Power Sleep erweitert diesen Ansatz um die Einbindung von mobilen Endgeräten in dieses Netzwerk – zumal die Prozessorleistung der heutigen Smartphone-Generation denen von PCs und Notebooks kaum noch nachsteht, wie Wallner betont.

Wie die App funktioniert
Ab dem 15. Februar 2014 steht die Power Sleep App zum kostenlosen Download im Samsung App Store sowie im Google Playstore für Android-Geräte ab Version 2.3 zur Verfügung. Um übermäßigen, meist vertraglich limitierten, mobilen Datentraffic zu vermeiden, wird die App in der Standardeinstellung nur über eine WLAN-Verbindung genutzt. Eine Nutzung im 3G-Modus ist auf Wunsch ebenfalls möglich. Zudem funktioniert die App nur, wenn das Ladekabel angeschlossen und das Smartphone voll aufgeladen ist. Power Sleep greift lediglich auf den Prozessor zu, die persönlichen Daten bleiben dabei unberührt. Am Ende jedes Berechnungsintervalls kann der Nutzer in der App ablesen, welchen Beitrag er im Schlaf geleistet hat.

via

Update:
Die App ist jetzt im PlayStore online:
https://play.google.com/store/apps/details?id=at.samsung.powersleep







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