Forschern gelingt nächster Schritt zu "Mensch auf Computerchip"
Foto: MIT/Felice Frankel
Zehn vernetzte "Mini-Organe" überlebten vier Wochen lang und wurden für medizinische Tests genutzt
Forschern des Massachussetts Institute of Technology (MIT) ist nun ein Schritt in Richtung "Mensch auf Computerchip" gelungen, berichtet New Scientist.
Was nach den Anfängen einer Klonfabrik aus einer dystopischen Vision klingt, könnte künftig eine wichtige Rolle in der medizinischen Forschung einnehmen. Die Wissenschaftler schufen einen Chip mit spezialisierten Komponenten, auf dem zehn "Mini-Organe" miteinander verbunden wurden. Auf kleinen 3D-Modellen wurden dazu Gewebezellen verschiedener menschlicher Organe – Lunge, Darm, Gebärmutter, Leber, Herz, Hirn, Bauchspeicheldrüse, Niere, Haut und Muskeln – aufgetragen, vermehrt und schließlich miteinander verbunden.
Das so entstandene System wurde mit einer Nährstofflösung "gefüttert" und überlebte vier Wochen lang. Man konnte beobachten, dass die kleinen Organe begannen, sich ähnlich ihrer "ausgewachsenen" Versionen zu verhalten, indem sie ähnliche Proteine erzeugten.
Man führte zudem Tests durch und stellte fest, dass etwa bei der Anwendung des Schmerzmittels Diclofenac auf den "Mini-Darm" auch die anderen Pseudo-Organe ähnlich reagierten, wie es im menschlichen Körper geschehen würde.
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