Wie OpenAI die KI-Regulierung der EU verwässert hat
Lobbying-Dokument belegt, dass der Entwickler von ChatGPT Einfluss auf den AI Act genommen haben dürfte, um strengen Auflagen zu entgehenOpenAI, der Entwickler von ChatGPT, hat sich offenbar aktiv dafür eingesetzt, die geplante KI-Regulierung der EU, den sogenannten AI Act, abzuschwächen und somit auch die Auflagen für sich selbst zu reduzieren. Dies geht aus einem Lobbydokument des Unternehmens hervor, das dem "Time"-Magazin exklusiv vorliegt. Mehrere Änderungen, die das EU-Parlament in seiner Position zur Gesetzesinitiative übernommen hat, dürften demnach von OpenAI stammen.
Laut dem siebenseitigen Dokument, das an EU-Politiker gerichtet war, behauptete OpenAI, dass das aktuelle große Sprachmodell GPT-3 an sich kein Hochrisikosystem sei. Es habe allenfalls Fähigkeiten, die möglicherweise in Anwendungsfällen mit hohem Risiko genutzt werden könnten. Das Unternehmen zeigte Bedenken, dass die vorgeschlagene Formulierung zu KI-Allzwecksystemen dazu führen könnte, dass alle Modelle von OpenAI standardmäßig als hochriskant eingestuft werden. Auch plädierte OpenAI dafür, bestimmte Anwendungen generativer KI im Bildungs- und Beschäftigungssektor zu ermöglichen. Die EU-Kommission betrachtete dieses Einsatzgebiet ursprünglich als pauschale Hochrisikoanwendungsfälle für KI.
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