Wie österreichische Forscher Krypto-Betrüger auffliegen lassen
Bild: KI generiert mit DALL·E 3
Wie österreichische Forscher Krypto-Betrüger auffliegen lassen
Die Behörden brauchen dringend neue forensische Methoden, mit denen sie Geldströme schneller, effizienter und automatisiert verfolgen können. So ein Werkzeug entwickelt Haslhofer mit seinem Team am Complexity Science Hub (CSH) in Wien. Vergangenen Oktober starteten die Forscher dazu das Projekt "DeFi Trace". Seit etwa drei Jahren beobachten sie das Aufkommen einer neuen Art von Krypto-Börse, die auf der Ethereum-Blockchain basiert.
Diese neuartigen Börsen funktionieren wie herkömmliche, nur ohne die Institutionen, die normalerweise hinter solchen Plattformen stehen. Während für etablierte Krypto-Marktplätze inzwischen strenge Regeln gelten, können diese neuen Plattformen viele Regularien einfach umgehen. "Keiner weiß bei solchen dezentralen Börsen, wer dort dahintersteckt. Das öffnet Tür und Tor für alle Arten von Missbrauch", erklärt Haslhofer.
Weil diese neuen Krypto-Marktplätze weniger überwacht werden, seien diese bei Kriminellen besonders beliebt - weil dort z. B. niemand fragt, woher die eingezahlte Million stammt. Allerdings heißt das nicht, dass die Polizei auf solchen dezentralen Börsen keine Verbrecher aufspüren kann. Einer der größten Irrtümer sei, dass Krypto-Transaktionen anonym sind: "Als Resümee nach 10 Jahren Forschung würde ich Kryptowährungen eher als Privatsphären-Dystopie bezeichnen. Aufgrund der Transparenz der Blockchain sind Finanztransaktionen vollständig einsehbar, was zur dauerhaften Nachverfolgbarkeit von Geldströmen führt", sagt Haslhofer. Durch die Rückverfolgung der Mittel zu anderen Kryptobörsen könnten auch die handelnden Personen gefunden werden. "Der Glaube, dass man mit diesem System anonym bleibt, ist einfach komplett falsch", sagt er.
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