Whatsapp, Instagram, alles weg: Wie es zum großen Facebook-Ausfall kommen konnte
Kein Angriff, sondern ein fatales Update soll schuld am stundenlangen Totalausfall gewesen sein. Der Vorfall zeigt auch die starke Abhängigkeit von großen Diensten, Auswirkungen auf viele andere Services und die Internetgeschwindigkeit im AllgemeinenUns ist bekannt, dass derzeit manche Nutzer Probleme dabei haben, unsere Apps und Produkte zu erreichen
So tweetete es der offizielle Facebook-Account montags um 18.22 Uhr.Ein Tweet, der gute Chancen auf eine Auszeichnung als Untertreibung des Jahres haben dürfte. War doch Facebook zu diesem Zeitpunkt bereit seit 40 Minuten offline - und zwar vollständig, weltweit und inklusive aller zu dem Unternehmen gehörigen Dienste wie Whatsapp, Instagram und Messenger.
Mittlerweile hat Facebook auch eine offizielle Stellungnahme zu dem Vorfall veröffentlicht. In der entschuldigt man sich nicht nur bei den eigenen Nutzern, das Unternehmen weist schnell auch alle Theorien über einen Angriff zurück. Eine Konfigurationsänderung an jenen Backbone-Routern, die für den Netzwerkverkehr zwischen den Rechenzentren von Facebook zuständig seien, habe einen Kaskadeneffekt ausgelöst, der sämtliche Dienste zum Stillstand gebracht habe.
Eine Erklärung, die durchaus schlüssig klingt, waren doch zuvor bereits Experten über äußere Beobachtungen zu ebendiesem Schluss gekommen. So hatten die Netzwerkexperten von Cloudflare noch während des Ausfalls einen äußerst aufschlussreichen Blogeintrag zu dem Thema verfasst. Demnach hatte man wenige Minuten vor dem Ausfall zahlreiche Änderungen an den BGP-Einträgen rund um Facebook gesehen. Hinter der Abkürzung BGP steht der Begriff "Border Gateway Protocol". Dieses ist - sehr vereinfacht gesprochen - ein Mechanismus, mit dem große Internetanbieter untereinander kommunizieren und sich ausmachen, wie der Datenverkehr durch das Netz geleitet wird. Es handelt sich also um einen jener zentralen Dienste, die dafür sorgen, dass das Internet überhaupt funktioniert - und einen, der in der Vergangenheit für seine Fragilität immer wieder kritisiert wurde.
Cyberattacke eher auszuschließen
Zwei namentlich nicht genannte IT-Sicherheitsexperten von Facebook sagten der "New York Times", eine Cyberattacke als Auslöser der Probleme erscheine unwahrscheinlich. Denn die Technologie hinter den einzelnen Apps des Konzerns sei zu unterschiedlich, um sie mit einer Cyberattacke alle gleichzeitig offline zu bringen. Der Zeitung zufolge fiel auch das interne Kommunikationssystem bei Facebook aus.
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